Die Emotionelle Erste Hilfe (EEH) ist ein körperorientiertes Verfahren, das in der Bindungsförderung, Krisenintervention und präventiven Psychotherapie mit Eltern, Säuglingen und Kleinkindern eingesetzt wird. Der Ansatz hat seine Wurzeln in der modernen Körperpsychotherapie sowie in den Erkenntnissen der Gehirn-und Bindungsforschung. Die zentrale Idee der Emotionellen Ersten Hilfe ist die Bewahrung und Förderung der emotionalen Bindung von Eltern, Säuglingen und Kleinkindern von Beginn an. Dabei wird der Aufbau einer emotionalen Selbstverbindung als wichtigste Voraussetzung für die Entwicklung eines stabilen Bindungsfeldes zwischen Eltern und ihren Kindern betrachtet. Die EEH geht davon aus, dass der liebevolle Dialog von Eltern und Baby nur auf der Basis eines entspannten Körpers gelingt.
Frühe Hilfen sind in der Kinder- und Jugendgesund- heitsstrategie des BM für Gesundheit verankert. Es geht dabei um einen präventiven Ansatz, der ein gesundes und gewaltfreies Aufwachsen für jedes Kind gewährleisten soll. ZOI bietet frühe Bindungsförderung auf Basis der EEH innerhalb eines Netzwerkes für Frühe Hilfen an. Es bedarf dafür einer entsprechenden Ausbildung und Kenntnis bezüglich der physiologischen Verfassung des Körpers, das Erkennen des darauf basierenden Niveaus der Bindungsbereitschaft und das Verständnis für nonverbale Signale auch in systemisch anspruchsvollen Konstellationen. Damit verfügen Helfer über ein Frühwarnsystem für die Schwächung der Bindungsbereitschaft und die Möglichkeit, gezielt auf das Bindungsgeschehen einzuwirken. Nähere Information zum Projekt finden Sie HIER.
Bei der B.A.S.E®-Babybeobachtung - zur Förderung von Feinfühligkeit und Empathie, als Prävention gegen Angst und Aggression - kommt eine Mutter mit einem wenige Wochen alten Baby regelmäßig für die Dauer von einem Jahr in eine Kindergartengruppe bzw. Schulklasse. Unter Anleitung erleben die Kinder, wie sich das Baby von Woche zu Woche entwickelt, bis es frei laufen kann. Die Identifikation mit dem Baby, die Einfühlung in seine Emotionen und Motivationen und die Abgrenzung vom eigenen Erleben wird durch eine spezielle Fragetechnik angeregt. Durch dieses Vorgehen beginnen die Kinder nach und nach auf das alltägliche Miteinander zu übertragen, das heißt, sie verhalten sich feinfühliger, empathisch mitfühlender, verständnisvoller, aber auch selbstbewusster untereinander.